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Kreisliga A2

Eigentlich wollte Florian Kraus (r.) in dieser Saison ausschließlich neben seinem Co-Trainer Stefan Putze (l.) an der Seitenlinie stehen. Wegen zahlreichen Ausfällen hat er jedoch schon wieder acht Einsätze auf seinem Konto stehen.

Unangefochtener Herbstmeister


Von Pascal Bonnekoh

(07.12.23) Purer Wahnsinn, was die SG Sendenhorst da in den vergangenen Monaten auf den Rasen gezaubert hat. Nach einem etwas holprigen Saisonstart gewann man elf Partien in Folge. Dazu hat man seit über 540 Spielminuten nicht mal einen einzigen Gegentreffer kassiert. Den Verfolgern ist man längst enteilt und führt mit acht Punkten mehr als souverän die Tabelle an.

Es war zu erwarten, dass sich die SGS irgendwo weit oben in der Tabelle einordnen wird, aber mit einem derartigen Durchmarsch hatte dann wohl trotzdem niemand gerechnet. Dabei ging die Saison auch nicht mal so gut los. Im Kreispokal unterlag man dem SV Mauritz knapp im Elfmeterschießen und dann ließ man in den ersten vier Partien auch direkt vier Punkte liegen. "Es war schon ein holpriger Start. Insbesondere die acht Gegentore in den ersten vier Spielen waren uns deutlich zu viel. Damit haben wir uns dann aber gut auseinandergesetzt", berichtet Sendenhorsts Coach Florian Kraus.

Wenn selbst der Athletiktrainer trifft

Auf der Basis einer stabilen Defensive wurden fortan die Spiele angegangen. Und das mit außerordentlichem Erfolg. "Da ist nicht nur die Abwehrreihe zu nennen. Die gesamte Mannschaft hat das verinnerlicht. Das war ein enorm wichtiger Entwicklungsschritt", so Kraus. Entscheidend für den so beeindruckenden Saisonverlauf war wohl der September, als die Sendenhorster mit einigen Ausfällen zu kämpfen hatten. Säulen der Mannschaft, wie Fabian Vogt, Hasan Abu Dalal, Marcel Brillowski oder auch Nico Rosendahl fielen mal nur für eine kurze Zeit, aber teilweise auch länger aus. Dazu kämpfte sich Marek Ratering, einer der gefährlichsten Sendenhorster Offensivspieler der vergangenen Jahre, nach einer schweren Verletzung erst zum Ende der Hinrunde zurück ins Mannschaftstraining.

Die Verletztenmisere führte so weit, dass Kraus selbst plötzlich wieder auf dem Platz stand, obwohl das in dieser Saison eigentlich keine Option mehr sein sollte. Dazu nahmen immer häufiger Spieler aus der Zweitvertretung Platz auf der Bank. Und beim knappen 2:1-Auswärtserfolg gegen BW Aasee traf sogar der Sendenhorster Athletiktrainer. "Auch wenn die Bank voll aussieht, hatten wir wieder einige Kaderprobleme. Da haben wir dann Nils Berheide dazu genommen, der eigentlich nur zwischendurch mal bei unserer Zweiten auf dem Platz steht. Eigentlich ist er dafür da, um uns Donnerstags zu quälen. Jetzt hat er mal für lachende Gesichter gesorgt", erzählte Kraus damals.

Genau in dieser Phase entstand ein Stamm an Spielern, dessen Selbstvertrauen ins Unendliche stieg. "Irgendwann hatte man das Gefühl, dass einem gar nicht mehr viel passieren kann. Natürlich hätte auch immer mal wieder ein Punktverlust dabei sein können. Dafür sind die anderen Mannschaften zu gut, siehe Nienberge am letzten Spieltag. Das war kein verdienter Sieg. Aber irgendwie haben wir gar nicht mehr an die Möglichkeit gedacht, dass etwas schief gehen kann", so Kraus. Außerdem schulterten plötzlich auch Jungs die Verantwortung, von denen man das vor der Saison nicht unbedingt erwartet hatte. Finn Kaldewey kam beispielsweise erst im Sommer aus der eigenen A-Jugend hoch in die erste Mannschaft. Zu Beginn der Saison reichte es noch meistens nur für ein paar Minuten. Inzwischen ist Kaldewey aus Sendenhorsts Startelf kaum noch wegzudenken. In 14 von 15 Partien war er im Einsatz. "Das ist eine tolle Geschichte, wenn ein Spieler aus der eigenen Jugend so schnell eine so gute Rolle spielt", freut sich Kraus.

Den Tag nicht vor dem Abend loben

Spannend ist außerdem, dass die Sendenhorster nicht diesen einen herausragenden Torjäger haben. Denn während in der anderen Staffel Wenzel Voß für den SV Mauritz schon wieder in Richtung 40 Saisontore marschiert, oder Gufäb Hatam für den SV Bösensell bereits 20 Mal einnetzte, ist Sendenhorsts bester Torschütze "nur" auf Platz sieben in der Torjägerliste zu finden. Mit acht Toren liegen Marcel Brillowski und Patrick Aaron Schröter deutlich hinter den Werten der Konkurrenten. Für Kraus ist das jedoch nicht wirklich ein Thema: "Grundsätzlich schadet so ein Stürmer wie Hatam natürlich nicht. Im Endeffekt ist mir aber egal, ob wir einen Spieler haben, der 19 macht oder drei, die ähnlich viele Buden machen. So sind wir von niemandem abhängig, der uns jeden Sonntag die Tore garantiert. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte."

Des Weiteren kommen hin und wieder leise Stimmen auf, dass die Sendenhorster die starke Hinrunde dem Staffelwechsel zu verdanken haben. Das sieht der Sendenhorster Coach allerdings keineswegs so: "Die Annahme, dass die Staffel leichter ist als die andere, teile ich nicht. Die A1 ist in der Spitze vielleicht etwas breiter besetzt, aber die A2 ist auch eine sehr starke Liga. Die SG Selm und BW Aasee sind beispielsweise schon richtig gute Mannschaften, die auch in der anderen Staffel eine gute Rolle spielen würden. Und es kommt ja auch noch eine Rückrunde. Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben."

Erstmal steht jetzt sowieso Pause auf dem Programm. Und dann kommt da demnächst ja auch noch die Hallenkreismeisterschaft, bei der die SG in der Vergangenheit ebenfalls häufig sehr gut aussah. Letztes Jahr scheiterte man beispielsweise erst im Finale an der SG Telgte. Trotz dieser vielen positiven Schlagzeilen steht in Sendenhorst noch nicht fest, wie es nächste Saison weitergehen wird. "Die Gespräche wurden gerade erst aufgenommen", so Kraus. Nach inzwischen sieben gemeinsamen Jahren, kann man sich die SG ohne Florian Kraus und Stefan Putze auf der Trainerbank aber eigentlich gar nicht mehr wirklich vorstellen.

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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