Flutlichtausfall: Spielabbruch in Senden
Von Robert Wojtasik
(23.09.15) Und auf einmal wurde es zappenduster. Zumindest teilweise, denn einige Flutlichtmasten auf der Anlage des VfL Senden verrichteten am Dienstagabend gegen Viertel nach neun noch vorschriftsmäßigen Dienst. Aber eben nicht alle. Nach kurzer Kontrolle durch zwei Sendener erhielt Schiri Jonathan Wlotzka den Hinweis, dass das Problem auf die Schnelle nicht zu beheben sei und brach die Kreisliga-B3-Partie VfL Senden II gegen TuS Ascheberg II in der 72. Minute ab.
Sendens Trainer Wolfgang Jansen kann am Tag danach nur mutmaßen: "Es hat stark geregnet, vielleicht ist irgendwo Wasser reingelaufen. Die Kontrollleuchten waren an, aber ich bin kein Elektriker und werd mich hüten, da pitschnass irgendwas anzupacken."
Ascheberg liegt 4:2 vorne
Bitter für die Ascheberger, die nah dran waren am zweiten Saisonsieg. Nach Toren von Florian Zahlten (5./18.), Dennis Heinrich (21.) und Pascal De West (60.) lagen die Gäste 4:2 vorne. Für den VfL trafen Joshua Kelle (44.) und Florian Kaling (69.). "Wir hatten das Spiel absolut in der Hand, brauchten nur noch kontern", sagt Patrick Linnemann. Der TuS-Trainer hofft nun auf eine nachträgliche Wertung zugunsten seines Teams.
Wahrscheinlicher ist eine Neuansetzung. Das Prozedere sieht vor, dass der Schiri einen Sonderbericht verfasst und diesen an den Staffelleiter schickt. "Der kann dann selbst über eine Neuansetzung entscheiden oder die Sache an die Spruchkammer weiterreichen", erklärt Manfred Mönig, Vorsitzender der Kreisspruchkammer (KSK).
Ist das Heimteam unschuldig, wird neu angesetzt
Im vorliegenden Fall geht das Schreiben an Norbert Krevert. Der bestätigt: "Sofern die Heimmannschaft keine Schuld trifft, wird das Spiel neu angesetzt." Soll heißen: Wenn nicht gerade ein Ascheberger einen Sendener dabei gefilmt hat, wie der in einem Anflug völliger Verzweiflung irgendwelche Kabel durchknabbert, nur um irgendwie zu verhindern, dass der VfL dieses Spiel verliert, sieht's mit einer Wertung eher schlecht aus.
Spaß beiseite. Krevert weist darauf hin, dass auf einigen Plätzen das Flutlicht zum Schutz der Anwohner per Zeitschaltuhr abgestellt werde. "Dann bekäme die Sache natürlich einen anderen Charakter", so der Staffelleiter, der sogleich betont, sich noch nich näher mit der Begebenheit befasst zu haben: "Das muss alles geprüft werden. Dazu kann jetzt noch keine Aussage getroffen werden."
Linnemann hofft auf Fairness
Womöglich können die Mannschaften sich ja anderweitig einigen. Linnemann hätte da einen Vorschlag: "Ich hoffe im Falle einer Neuansetzung auf Fairness von Sendener Seite. Entweder sie treten nicht an oder sie lassen uns zu Beginn zwei Tore schießen, um den alten Abstand wiederherzustellen. Dann hätten sie immer noch 90 statt 18 Minuten Zeit, den Rückstand aufzuholen."
Daraus wird wohl eher nichts. "Mir tut es leid für die Ascheberger", sagt Jansen. "Aber das ist höhere Gewalt, einfach Pech." Über eine Kiste Bier für die doppelten Anfahrtskilometer könne man aber gerne quatschen, so der VfL-Coach.