Helmes und seine gute alte Schule

Tauziehen in Nordwalde

Erste Erfahrungen hatte der Baustoffhändler als Jugend-Trainer von seinem Sohn und folglich als spielender Co unter Carlos Andrade beim 1. FC Nordwalde gesammelt. Eine seiner ersten Aufgaben bestand darin, den Übergang von der Liberotaktik hin zur Viererkette zu begleiten. Helmes zog es dabei mitten in die Kette. "Ich weiß noch, wir haben damals Seile in die Hand genommen, damit die Kette nicht auseinanderbricht", erinnert sich der 48-Jährige und verrät weiter: "Carlos hat von den Jungs sicher viel gefordert. Wir haben es dann so gelöst, dass er von außen den Ton angab, während ich auf dem Platz die Kommandos gab. So bin ich in die Trainerrolle gewachsen."

Nach vier Vizetiteln in der Kreisliga Steinfurt zog Andrade in Nordwalde von dannen. Helmes ließ sich indessen häuslich in Greven nieder und heuerte unter Dragan Grujic wieder als spielender Co-Coach in Gimbte an. "Das gibt’s nicht, dachte ich – ein Torverhältnis von 71:78. Also habe ich versucht, die Sichtweisen, die ich aus Nordwalde kannte, in Gimbte einzubringen", sagt Helmes, dessen Bemühungen schon bald Früchte tragen sollten. Gemeinsam mit Grujic, der Gimbte zu seiner Zeit schon zwei Jahre geschliffen hatte, erbaute Helmes ein Bollwerk, das seine Gegentreffer um mehr als die Hälfte reduzierte. Es folgten vier Saisons, in denen die Blau-Gelben den Aufstieg nur knapp verfehlten und sich dabei gleich zweimal in der Aufstiegsrelegation geschlagen gaben.

Helmes bricht den Bann

Nach acht Jahren, davon viereinhalb als Trainer, verabschiedete sich Grujic im Winter 2019 aus Gimbte. Das Ruder wurde nun von Helmes übernommen, der seither auf seine Einsätze verzichtete und mit seinem Team eine Liga hochkletterte. Erstmals seit 2003 kickte Gimbte nun wieder auf A-Niveau. "Daniel ist ein sehr kommunikativer Coach, der einen richtig gut motivieren kann. Man hört ihm gern zu und das, was er sagt, hat meistens Hand und Fuß. Außerdem was der alles auf dem Spielfeld abgerissen hat, ist aller Ehre wert – Respekt mit seinen fast 50 Jahren", sagt Adam Kozakowski, langjähriger Mitspieler und nun Schützling Helmes'.

Dass Helmes noch flemmen kann, stellte er in dieser Saison sogar noch unter Beweis. Gegen den TuS Saxonia ging es für Schnapper Lennart Fisseler mit glatt Rot runter. Der hobbymäßige Rennradfahrer, der sich mit einem täglichen Fitnessprogamm von hundert Liegestützen fit hält, sprang als Schnapper in die Bresche. Die Niederlage zu verhindern, gelang ihm allerdings nicht mehr. "Wenn ich nicht beobachten müsste, würde ich es mir durchaus noch zutrauen, mitzuspielen. In eins, zwei Spielen war es knapp, da habe ich tatsächlich überlegt, mich einzuwechseln. Wir haben aber genug Leute und es ist langsam an der Zeit, den Weg mitzugehen", sagt er.