Marvin Janning legt "Serientäter" Nico Eschhaus ein Ei ins Netz

Von Christian Lehmann

(09.11.23) Die Monster-Serie ist gerissen: Nico Eschhaus hat nach über 600 Minuten mal wieder ein Pflichtspiel-Gegentor kassiert - und das von einem Kreisliga-Kicker! In der Oberliga hatte der Schnapper des 1. FC Gievenbeck nach dem 0:2 in Ennepetal am 24. September sechsmal in Serie seine weiße Weste gewahrt. In der 70. Minute des Kreipokal-Viertelfinals beendete jedoch Marvin Janning diesen imposanten Lauf. Aus dem nächsten Coup des A-Ligisten wurde aber nichts, die Gäste hatten beim 1:6 (0:4) schon früh für klare Verhältnisse gesorgt und treten nun im Halbfinale beim FC Nordkirchen an.

"Die Serie ist gerissen, aber das konnten wir verschmerzen. Das Tor hatte sich Bösensell auch verdient", sagte Torsten Maas, Co-Trainer der 49ers, nach dem Spiel. "Der Gegner war sehr aktiv, hat sich nicht hinten reingestellt. Für uns war gut, dass wir früh die Tore gemacht und für Klarheit gesorgt haben." Schon nach sechs Minuten hatte Fredde Schulte Guglielmo Maddente über rechts freigespielt, der traf zum 0:1 ins lange Eck. Wenig später erzielte Maddente dann nach einem 50-Meter-Sprint von Niklas Frese über die linke Seite seinen zweiten Treffer (0:2/11.), ehe Frese nach Flanke von Maddente am zweiten Pfosten zum 0:3 einschob (18.). Kurz vor der Pause traf dann Frese nach einem Spielzug über links den Pfosten, Niklas Beil staubte zum 0:4 ab (45.). 

"Leider ernst gemacht" - keine Groß-Rotation beim FCG

"Bernd (Trainerkollege Westbeld, Anm.) und ich haben es schon bei der Aufstellung gesehen: Die haben leider ernst gemacht. Wir hatten gehofft, dass sie den einen oder anderen Reservespieler bringen und sich in den ersten Minuten erstmal finden müssen. Den Gefallen haben sie uns leider nicht getan", meinte SVB-Coach Christian Hester. Tatsächlich schonten die Gäste lediglich Anton Mand und Philipp Röhe und setzten abgesehen davon auf dasselbe Personal wie zuletzt in der Liga. "Uns war wichtig, das Spiel seriös anzugehen. Wir wollen den Pokal gewinnen", stellte Maas klar.

Zur Pause wechselte FCG-Chefcoach Florian Reckels bereits dreimal, zwei weitere Wechsel nahm er dann in der 55. Minute vor. Vielleicht war sein Team auch deshalb fortan nicht mehr ganz so gierig wie in Durchgang eins. Alex Wiethölter traf nach einem Angriff über Nils Heubrock und Elias Strotmann zum 0:5, Heubrock setzte nach Foulspiel an Strotmann per Strafstoß den Schlusspunkt (1:6/86.). Dazwischen hatte jedoch Janning seinen großen Aufritt. Infolge einer Ecke faustete Eschhaus den Ball weg, der Bösenseller nahm die Kugel 14 Meter vor dem Tor mit der Brust an und jagte sie in die Maschen (1:5/70.). 

"Das ist schon richtig schneller, schöner Fußball"

"Wenigstens den Nadelstich konnten wir noch setzen", freute sich Hesters, dessen Team vor allem in dieser Phase mutig nach vorn spielte und bei einem Dropkick von Hendrik Evels sowie einer Eins-gegen-Eins-Situation von Oliver Mersmann einem weiteren Treffer sehr nahe kam. "Wir haben versucht, das Spiel lange offen zu halten. Aber wenn Du schon so früh mit 0:3 hinten liegst, ist es schwer", meinte Hester. "Gievenbeck ist extrem stark. Das ist schon richtig schneller, schöner Fußball. Unsere Jungs haben tolle Moral bewiesen und sich nicht abschlachten lassen." Mit Stolz blickt der Coach auf die Siege gegen den SV Herbern, den SC Greven 09 und den BSV Ostbevern zurück: "Das war eine gelungene Pokalrunde." 

Geleitet wurde die Partie übrigens von Patrick Holz, der als Referee beim Regionalligaspiel des 1. FC Bocholt gegen Alemannia Aachen dem bewusstlosen Bocholter Spieler Marvin Lorch zu Hilfe geeilt war und Erste Hilfe leistete. Die Partie am Helmerbach leitete der Unparteiische absolut souverän und glücklicherweise ohne Vorfälle.

SV Bösensell - 1. FC Gievenbeck     1:6 (0:4)
Tore: 0:1 Maddente (6.), 0:2 Maddente (11.),
0:3 Frese (18.), 0:4 Beil (45.),
0:5 Wiethölter (60.), 1:5 Janning (70.),
1:6 Heubrock (86./FE)