Kreisliga B MS/Quer
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Wie viel "I" steckt im IFC?
Von Mario Witthake und Justus Heinisch
(12.02.17) Gegründet wurde der Interkulturelle Fußball Club Warendorf vor etwa zwei Jahren. Nun muss sich der Verein in den kommenden Wochen neu aufstellen. Der 1. Vorsitzende Besnik Bojku tritt von seinem Amt zurück. Parallel verlässt Kassierer und Mannschaftskapitän Andrej Weimer den Verein. Welche Konsequenzen das für den IFC hat, ist bis jetzt Betrachtungsweise.
Interimsweise übernimmt Vereinsmitgründer und Spieler Eugen Migov den ersten Vorsitz. Spieler Mentor Rama tritt an Migovs Stelle als 2. Vorsitzender ein. Weimers Rolle als Kassierer übernimmt erst einmal Alex Schneidmüller. Ob das neue Führungsgremium auch in Zukunft den IFC repräsentieren wird, entscheidet sich auf der Hauptversammlung am 15. Februar. Fernab von Satzungen und Amtsträgern geht mit dem Aus von Bojku und Weimer einher, dass sich auch Jörg Kottenstedte verabschiedet. Der ist nicht nur Schriftführer, sondern Vertreter des Caritas-Verbandes in Warendorf, der den IFC zum Beispiel beim Ausfüllen von Anträgen für soziale Projekte unterstützt hat.
Es gehört nicht viel Fantasie dazu auf den Trichter zu kommen, dass neben ideellen künftig auch finanzielle Lücken klaffen werden. Aus Spieler-Sicht bedauert es Eugen Migov, dass Weimer den Verein verlassen hat: „Es ist natürlich ärgerlich, weil wir auch versucht haben, den Verein zusammen aufzubauen. Es ist aber kein böses Blut geflossen. Wir sind ganz vernünftig auseinander gegangen.“ Man habe sich lediglich, was den Fußball angeht, auseinander entwickelt. „Aber so ist halt Fußball. Abgänge im Winter sind völlig normal“, gesteht Migov. Der noch junge IFC werde jedoch „auch weiterhin Bestand haben“.
Drei Neuzugänge
Das zeigen seiner Ansicht nach auch die Verpflichtung von drei Neuzugängen. Michael Karmann kommt von RW Milte und ist für die Rückrunde spielberechtigt. Auch Fabian Koberski, der pausierte, davor aber für den SC Everswinkel auflief, schließt sich den Warendorfern an. Der dritte neue im Bunde ist Mohammed Badaad. Er ist erst seit drei Monaten in Deutschland. „Er kann uns weiterhelfen“, berichtet Trainer Enver Rama. Badaad passe genau in das Vereinsprofil vom IFC Warendorf. Mit dieser Aussage wird ein Streitthema deutlich, das Besnik Bojku anspricht. „Wir wollten damals einen anderen Verein. Leider hat sich aber herausgestellt, dass die Jungs keine Lust auf soziales Engagement hatten. Die wollen nur Fußball spielen."
Es gibt noch einen zweiten Grund für sein Ausscheiden, den Bojku offen anspricht. Es habe ihm nicht gepasst, wie sich der Verein in einer in Warendorf inzwischen legendären Sitzung der Kreisspruchkammer Ende November benommen habe. Seinerzeit bekam Mentor Rama eine Zwölf-Wochen-Sperre aufgebrummt, nachdem er wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung in einem Spiel im Oktober vom Platz geflogen war. Vor der Kammer zeigte sich Rama uneinsichtig und gab zu, den Referee als „Rassisten“ beschimpft zu haben.
Rassismus-Vorwurf
Statt vor der Instanz darauf zu pochen, dass sich der Verein generell von den Schiedsrichtern ungerecht behandelt fühle, hätte sich Bojku gewünscht, dass die IFC-Vertreter – auch Karim Homrani und Eugen Migov waren anwesend – sich für ihr Verhalten auf dem Platz entschuldigen. "Dummerweise konnte ich wegen eines beruflichen Termins nicht“, sagt Bojku, „sonst wäre das anders abgelaufen.“ In Zukunft wird es beim IFC ohne ihn laufen müssen. Wie, das wird sich zeigen.
