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Eintrachts Malocher und Knipser Gregor Klaus strahlte nach dem Abpfiff in Everswinkel und richtete den Blick schnell auf Ottibotti.

Eintrachts Masochisten auf Rettungskurs


Von Mario Witthake

(01.06.17) Mit dem Rücken zur Wand entwickelt Eintracht Münster besondere Kräfte und eine besondere Mentalität. Wie in der vergangenen Saison im Entscheidungsspiel gegen den späteren Absteiger GW Albersloh gingen die Nord-Münsteraner auch am Donnerstagabend in Everswinkel als Sieger hervor. Im Entscheidungsspiel um Platz 14 der Kreisliga A1 wendete die Eintracht die Verlängerung ab. Gregor Klaus' Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 (1:0) bedeutete den direkten Abstieg von BW Beelen. Eintracht dagegen bekommt damit die Chance, am Dienstag in Nienberge gegen BW Ottmarsbocholt (18.30 Uhr) ein weiteres A-Liga-Jahr zu buchen.

"Die Verlängerung hätten wir nicht überstanden, weil zu viele Leute im roten Bereich waren", sagte ein erleichterter Sebastian Klute nach Abpfiff. Sein spielender Trainerkollege Christian Hölker, der wegen einer Muskelverletzung für Dienstag fraglich ist, ergänzte: "Wir mussten das Schicksal heute auf unsere Seite ziehen. Heute hatten wir vielleicht das Glück, das wir in zehn Spielen nicht hatten, die ich jetzt aufzählen könnte."

Philipp Zellien (r.), hier gegen Oliver Kuhlmeyer, bereitete die Eintracht-Führung zum 1:0 vor.

Hölkers Verletzung

Das Aufzählen würde weh tun, aber so viel sei gesagt: Eintrachts Leidensfähigkeit wurde in einem unansehnlichen Match erneut auf eine harte Probe gestellt. Nach der Halbzeitführung durch Gregor Klaus (45.+3) überließ die Elf dem Gegner das Kommando im Mittelfeld. Beelen stabilisierte sich trotz des Rückstands mit taktischen Umstellungen und witterte Morgenluft, weil Hölker wegen einer Muskelverletzung auf der wichtigen Position in der Innenverteidigung passen musste (62.). Sein Ersatzmann Jannis Dittrich trieb laut wie eh und je an, zeigte aber mit der Kette Unsicherheit beim langen Ball auf Beelens eingewechselten Max Asche. Die Kugel gelangte zum ebenfalls eingewechselten Petja Kemper, dessen Maßflanke Max Tepe per Kopf zum Ausgleich verwertete (86.).

Intensiver, aber kurzer Jubel: Beelens Max Tepe (rote Schuhe) trifft zum 1:1

Zwoll im Blickpunkt

Mit diesem Treffer zum 1:1 waren die im Mittelfeld präsenteren, aber vorne uninspirierteren Beelener im Vorteil. Patrick Zwoll bekam eine Minute später nach einem Einfädler gegen Eintracht-Schnapper Marco Jörling aber keinen Elfmeter, sondern von Referee Jürgen Meller die Gelbe Karte gezeigt. Zwolls nächster Abschluss passte nicht (89.), jedoch schien sich das Blatt zu wenden.

Und dann kommt eben Gregor Klaus. Der Stürmer, der laut Hölker "als einziger auch 270 Minuten spielen könnte", fing einen Rückpass Matthias Zegotas ab und legte die Kugel an den Pfosten. Im zweiten Versuch - die Murmel kam etwas glücklich zu ihm zurück - markierte er den Siegtreffer (90.+3). "Das war jetzt der erste Schritt. Wir haben Dienstag Ottmarsbocholt und müssen da auch gewinnen", meinte der Matchwinner ganz trocken.

Als Beelens Max Asche nochmal die Kugel serviert bekam, aber zu zentral auf Jörling zielte (90.+5), war die Nummer durch.

"Das ist ein brutales Ding", sagte Beelens Trainer Martin Hanskötter, der den Abstieg nüchtern analysierte: "Wir sind nicht heute abgestiegen. Uns fehlen die drei Punkte aus dem ersten Rückrundenspiel gegen Westbevern. Wenn wir die 29 Punkte statt 26 hätten, wären wir wie Hoetmar, Westbevern, Nullfünf und Westkirchen glücklich."

Fans benehmen sich daneben

Als wäre der Abstieg nicht bitter genug, wird Beelen mit Sicherheit noch länger mit diesem Tag zu tun haben. Fans der Blau-Weißen zündeten vor, während und nach dem Match Feuerwerkskörper, in der Halbzeit kamen Bengalos dazu. Zudem überspannten die stimmgewaltigen Anhänger den Bogen, indem sie die gegnerische Mannschaft, den Schiedsrichter und Zuschauer unterhalb der Gürtellinie beleidigten. Weil weit und breit kein Ordner zu sehen war, werden die Vorfälle wohl auch für den Gastgeber SC Everswinkel Konsequenzen haben.

"Es ist ja schön, wenn man Emotionen zeigt und anfeuert. Leider war das aber der eine zu viel. Es ist nunmal nicht erlaubt und man muss sich an die Regeln halten", so Hanskötter. Er habe trotzdem die Hoffnung, dass keine große Nummer daraus gemacht werde.

Eintracht Münster - BW Beelen     2:1 (1:0)

Eintracht: Jörling - Steghaus, Lührmann, Hölker (62.Dittrich), Schlüter - M. Rotthues, J. Rotthues - Ph. Zellien, Pieper, Nordhoff (67. Schmidt) - Klaus
Beelen: Falk - Zegota, Neukötter, A. Asche (59. M. Asche), Kuhlmeyer (59. Kemper) - Ströker, Heuer - Tepe, M. Farwick - Zwoll, Wiggelinghoff
Tore: 1:0 Klaus (45.+3), 1:1 Tepe (86.), Klaus (90.+3)

Anmerkung: Mehr Hintergründe, Stimmen und Fotos gibt es in unserer kommenden Printausgabe (Nr. 43).

Lautstärke ist leider nicht immer gleichbedeutend mit Niveau: Teile der Beelener Anhänger überspannten am Donnerstag den Bogen.
Während der Halbzeitpause zündeten Beelener Fans Bengalos.

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3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
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