Highlights aus unserem Heft - 13. Oktober-Ausgabe
Verspäteter „Sarpei-Faktor“?
Von Christian Lehmann
(aus der Ausgabe vom 13. Oktober) „Hans Sarpei kann seine eigenen Elfmeter halten.“ Das ist nur einer von vielen Sprüchen, die über den kultigen Ex-Bundesligaspieler im Internet kursieren.
Alles kann der ehemalige ghanaische Nationalspieler, der seit einigen Jahren mit seinem TV-Format „Das T steht für Coach“ durch die Bundesrepublik tourt und in Not geratene Amateurfußball-Teams aufpäppelt, aber eben nicht. Den B-Ligisten SG Dyckburg zumindest brachte Sarpei nicht in die Spur zurück.
Trotz der 1:2-Pleite gegen den VfL Sassenberg am vergangenen Wochenende hat es sich aber gelohnt, dass SGD-Spieler Jan Burnus sich im Namen seines Teams für die Teilnahme bei der beliebten Serie beworben hat. Der Ex-Profi, so der Auftrag, sollte das miese Abwehr- und Umschaltverhalten aufbessern. Das lief gegen Sassenberg ordentlich, nur vorn wollte die Kugel nicht rein. An das Wochenende werden sie sich trotz der unglücklichen Pleite lange zurück erinnern in Dyckburg, weil es auch das Wir-Gefühl stärkte. Beispiel gefällig? Weil der Klub keine Flutlichtanlage besitzt, ließ Spieler Friedrich Buttke, bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, für das Freitagstraining den gesamten Zug anrücken und den Platz ausleuchten.
Ausgerechnet dem Möglichmacher Burnus las Sarpei im Training die Leviten. Der nahm‘s locker und die Kritik als Ansporn: „Ich weiß nicht, wie das Ganze nachher zusammen geschnitten wird, aber wahrscheinlich bin ich tatsächlich derjenige, der sich die Kappe aufsetzen darf.“ Wie er war auch Niclas Golla angetan von Sarpeis Training: „Beim Abschlussspiel am Freitag hat man schon gemerkt, dass das verstanden wurde.“ Möglich also, dass der „Sarpei-Faktor“ mit Verspätung greift...
Eine Reportage zum Besuch von Hans Sarpei bei der SG Dyckburg lesen Sie am Samstag in der Münster-Ausgabe der WN.