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Kreisliga A

Sebastian Ruwisch ist noch bis zum Sommer Coach von SW Lienen...

Die Geschichte einer Trainer-Ehe aus Lienen


Von Fabian Renger

(26.02.21) Wow! So lange muss man es überhaupt erstmal miteinander aushalten. Insgesamt seit mehr als zehn Jahren sind Sebastian Ruwisch und Maik Horstkotte schon ein Trainerpaar. Zwei Aufstiege schafften sie mit zwei verschiedenen Mannschaften. Insgesamt coachten sie zusammen drei unterschiedliche Teams. Und das alles bei einem Verein - SW Lienen. Gespielt haben beide auch ausschließlich bei einem Verein - SW Lienen. Nochmal: Wow! Im Sommer findet die Trainer-Ehe ein Ende. Die Halbwertszeit als Trainer der Ersten sei nach drei Jahren überschritten, finden sie. Wir finden erstmal: Respekt! Was für eine Laufbahn. Und wir finden: Es ist an der Zeit für einen Blick zurück. Auch wenn ja vielleicht (hoffentlich) noch ein paar Spiele folgen...

2018 bekam Maik Horstkotte die große Chance. Er war unter Pascal "Calle" Heemann Co-Trainer der Ersten von SWL. Die Verantwortlichen des Vereins fragten ihn: Kannst du dir vorstellen, die Erste hauptverantwortlich zu coachen? Wie er das konnte. Er sagte zu. Stellte aber auch eine Bedingung: "Ich hab gesagt: Dann hätte ich gerne den Sebastian an meiner Seite." Gemeint ist Ruwisch. Man erfüllte Horstkotte den Wunsch. Dritter Mann im Bunde wurde Andreas Horstmeier. Alle drei gleichberechtigt. Eine seltene Konstellation. Aber eine, die sich bereits in Teilen bewährt hatte.

Denn Ruwisch/Horstkotte arbeiteten zuvor bereits lange zusammen. Sieben oder acht Jahre - die Gelehrten waren sich uneinig, das Internet spuckt keine sicheren Rechercheergebnisse aus - coachten sie gemeinsam die Reserve von SWL. Später ein Jahr eine Jugendmannschaft. "Wir ergänzen uns ganz gut", sagt Ruwisch. "Mittlerweile verstehen wir uns fast blind." Die Arbeitsteilung ist stets fast brüderlich: Es gibt keinen Defensiv-Spezialisten, keinen Offensiv-Experten, keinen Torwart-Maestro. Jeder macht das, was anfällt. Wenn's auch mal das Aufstellen der Hütchen ist, damit der Kollege seine Übung durchführen kann.

Horstmeier war die passende Ergänzung

"Wir müssen uns bei manchen Aufgaben nicht mehr großartig unterhalten", berichtet Ruwisch, 40 Jahre jung. Bei der Reserve wirkte er früher vielleicht nach außen hin eher wie der Cheftrainer, Horstkotte überlässt die großen Reden meistens nämlich sowieso den jeweiligen Kollegen. Bei der Ersten hatten sie mit Horstmeier die passende Ergänzung. Horskotte lobt dessen ruhigen, detaillierten Ansagen vor den Spielen. Das richtige Heißmachen unmittelbar vor Spielbeginn ist unter der Regie von Horstkotte/Ruwisch eh Spielersache.

Auf Horstmeier, der im vorigen Sommer Schicht machte, folgte Dennis Buddenkotte und aktuell Sven Schlassus. Die Trio-Version sei aber optimal, wie Ruwisch befindet: "Schiedlich, friedlich haben wir die Arbeit unter den drei Leuten aufgeteilt." Demokratie - nicht unwichtig. Ein Erfolgsgeheimnis, es so lange auszuhalten? "Sebastian und ich kennen uns gut genug und wissen, dass wir bekloppt genug sind, um relativ viel Zeit für den Erfolg  zu opfern", findet Horstkotte, 47 Jahre jung und Inhaber der B-Lizenz. Ruwisch ergänzt: "Auch wenn wir mal unterschiedliche Meinungen haben, kann man sich schnell einigen."

...genauso wie Maik Horstkotte. Fotos: Renger

Vielleicht ist's aber auch die 1A-Kenntnis des Clubs. Wie gesagt: Beide spielten nie woanders. Horstkottes erster Trainerjob startete 1994 (!!!) in Lienens Jugendabteilung - mit Unterbrechungen blieb er bis heute dabei. Ruwisch war sogar mal zwischenzeitlich kurzzeitig für die (heute nicht mehr vorhandene) Dritte zuständig. Wären ein anderer Ort, ein anderer Verein eventuell nichtmal schön gewesen? "Dafür reichten meine Fähigkeiten als Spieler vielleicht auch nicht", flachst Ruwisch. "Ich kann mit dem Fahrrad zum Platz fahren und nach dem Training auch noch ein Bier trinken. Das ist für mich das höhere Gut als eine Liga höher zu spielen." Ehrbare Einstellung.

Aufstiege feierten sie zwei. Einmal ging's mit der Zweiten aus der C- in die B-Liga. Im fünften Jahr, wie sich Ruwisch erinnert. "Das hatten wir vorher eine längere Leidenszeit vorher", sagt er. Mal scheiterte man knapp in der Tabelle, mal am Grünen Tisch. Der Aufstieg war ein absolut befreiendes Gefühl - auch und gerade für die Trainer. Bei der Ersten klappte die Kletterei von der B- in die A-Liga im ersten Anlauf 2019. "Das war mehr ein Aufstieg für die Jungs", sagt Ruwisch. "Das hatte eine andere Qualität  - auch vom Fußballerischen her. Aber die Feierei war nicht minder schön." Horstkotte fügt an: "Die Aufstiege kann und will ich nicht miteinander vergleichen." Aufstiege sind ja eigentlich auch immer schön.

Horstkotte: "Es heißt ja nicht umsonst: Neue Besen kehren gut"

Warum aber hören beide jetzt auf? Lief doch ganz gut. Im ersten A-Liga-Jahr war es Platz zehn, aktuell der 16. "Irgendwann hat man Mechanismen und Trainingsideen geschaffen, die sich wiederholen", erklärt Horstkotte. "Nach vier Jahren kann man so grob sagen: Das gab's schonmal, das muss man irgendwann mal auffrischen. Es heißt ja nicht umsonst: Neue Besen kehren gut."

Am Engagement der Mannschaft gebe es zwar nichts auszusetzen, aber: Jetzt sei es einfach Zeit. Ruwisch hat darüber hinaus auch privat noch ein paar wichtigere Dinge, die Vorrang haben. Kommen sie wieder als Trainer - irgendwo, irgendwann? "Ich weiß es noch nicht und lasse es  weiter auf mich zukommen", sagt Horstkotte. Sein langjähriger Kompagnon Ruwisch klingt da schon definitiver: "Die Prozentzahl ist sehr hoch, dass ich nochmal was in dem Bereich mache." Stress haben beide aber nicht. Man könne sich noch ganz gut sehen, berichtet Ruwisch. Und ja, irgendwie glauben wir das. Sonst hätte man es wirklich nicht so lange miteinander ausgehalten. 

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