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Kreisliga A

Durch die Annullierung wird Dennis Eschs Traumstart mit Teuto Riesenbeck nichtig. Der Übungsleiter hat dennoch volles Verständnis für die Entscheidung. Foto: Renger

Viel Verständnis und ein bisschen Frust


Von Julian Schimmöller

(20.04.21) Unerwartet kam das sicher nicht mehr, doch seit dem gestrigen Montag herrscht nun endgültig Gewissheit: Die Saison 2020/21 wird ohne Wertung abgebrochen, wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) bekannt gab. Das gilt dementsprechend auch für den Fußballkreis Tecklenburg, wie Obman Helmut Hettwer uns gestern bestätigte. Wir haben für euch die Reaktionen der Trainer aus dem Kreisoberhaus auf die Annullierung der aktuellen Spielzeit eingefangen. Das Stimmungsbild ist dabei recht eindeutig: Es überwiegt das Verständnis über die Entscheidung sowie die Erleichterung darüber, endlich Klarheit zu haben. Das es hier und da auch Frust gibt, ist aber natürlich auch nachvollziehbar.

Björn Jansson (Trainer SC Halen/Platz 1)

Trotz Platz 1 zum Zeitpunkt des Abbruchs ist für Jansson klar: "Der Abbruch samt Annullierung ist für mich die einzig richtige Entscheidung." Dafür gibt es aus seiner Sicht verschiedene Gründe: "Auch bei einem Restart wäre ein fairer Wettbewerb nicht möglich gewesen, dafür muss es ja nur einen Fall geben. Darüber hinaus wäre es meiner Meinung nach auch gesellschaftlich sehr fragwürdig gewesen." Um einen möglichen Aufstieg beraubt sieht sich Jansson nicht: "Natürlich hatten wir eine gute Ausgangsposition, aber wir müssen die Kirche mal im Dorf lassen: Es waren gerade einmal sieben Spiele absolviert und alles noch komplett offen." Nun sei er froh, dass endlich Klarheit herrscht und man mit der Saison abschließen könne. Der Blick richtet sich bei Jansson dementsprechend nach vorne: "Ich hoffe, dass wir mit den Impfungen im Sommer so weit sind, dass ab August eine einigermaßen normale Saison beginnen kann. Und dann können wir einen neuen Angriff starten!"

Marcel Czichowski (Trainer SV Büren/ Platz 2)

Der Bürener Coach ist bei der Bewertung sehr zwiegespalten: "Wenn man es rein sachlich sieht, ist die Entscheidung natürlich nachvollziehbar, weil sich die Situation nicht verbessert hat. Aber aus sportlicher und emotionaler Sicht ist das ein Schlag ins Gesicht, extrem bitter und traurig." Bereits in der Vorsaison war Büren zum Abbruchszeitpunkt auf Platz drei noch voll im Aufstiegsrennen und verpasste den Aufstieg denkbar knapp, sodass Czichowski sagt: "Bei unserem Projekt Bezirksliga geht uns jetzt schon das zweite Jahr verloren. Wir hätten uns gerne sportlich für höhere Aufgaben qualifiziert."

Dementsprechend hatte Czichoswki bis zuletzt noch auf eine Fortführung der Saison gehofft, sagt aber auch: "Selbst bei einer Wiederaufnahme der Saison wäre es schwierig geworden, diese zu Ende zu bringen. Sobald Fälle aufgetreten wären, hätte sich ja wieder alles verschoben." Einzig positiver Aspekt des Abbruchs ist für den Coach nun die neue Gewissheit: "Für die Bezirksliga hätten wir einige Zusagen gehabt, da muss jetzt neu verhandelt werden. Aber zumindest haben wir in den Gesprächen nun Planungssicherheit."

Dennis Esch (Trainer Teuto Riesenbeck/Platz 4)

"Für uns ist das natürlich ärgerlich, aber das war es auch im November bei der Unterbrechung schon. Da waren wir voll im Flow", hadert Esch angesichts von 16 Punkten aus den ersten sechs Spielen. Trotzdem sagt auch er: "So wie es jetzt gekommen ist, war es zu erwarten und ist es wohl auch am sinnvollsten. Natürlich wäre es schön gewesen, noch die 50-Prozent-Marke zu erreichen, aber das geben die Infektionszahlen leider nicht her. Wir sind schließlich immer noch Amateurfußballer und beim aktuellen Infektionsgeschehen muss sich der Fußball aus meiner Sicht hinten anstellen." Ein wenig Hoffnung hat Esch noch beim Pokal, wo Teuto im Viertelfinale steht: "Das wäre natürlich schön, wenn der noch fortgeführt wird."

Sascha Höwing (Trainer Preußen Lengerich/Platz 11)

Auch wenn es "blöd für die Teams von oben ist", so Höwing, ist es für ihn "die einzig logische und richtige Entscheidung. Es fehlten ja noch etliche Spiele für eine Wertung. Und darüber hinaus weiß auch niemand, ob die Situation in zwei Monaten besser ist." Die Gesundheit stehe nun einmal im Vordergrund, gerade im Amateurbereich. Dadurch, dass nun Klarheit herrscht, richtet auch Höwing den Blick nach vorne: "Durch den Abbruch hat man ja ein wenig Luft geschaffen. Deshalb hoffe ich, dass im Sommer vielleicht eine reguläre Vorbereitung für eine normalere Saison möglich ist."

Dennis Rottmann (Trainer SC Dörenthe/Platz 12)

Schon vor einigen Wochen hatte sich Rottmann für einen endgültigen Abbruch ausgesprochen, dementsprechend positiv beurteil er nun auch den finalen Schritt: "Das Wichtigste ist, dass jetzt alle endlich Klarheit haben. Es hat lange genug gedauert, da waren andere Verbände deutlich schneller." Nun müsse man zum einen nicht mehr dauerhaft einen möglichen Restart im Hinterkopf haben und wisse zum anderen, dass auch in der kommenden Saison wieder 20 Teams in der A-Liga antreten. Für Dörenthe weiterhin noch spannend: Der Pokal, wo für den SCD im Achtelfinale ein Derby gegen die Kobbos anstehen würde. "Vielleicht haben wir ja Losglück", sagt Rottmann mit einem Schmunzeln angesichts der nicht gänzlich ausgeschlossenen Auslosung eines Pokalsiegers, ergänzt aber gleich: "So will man den Pokal natürlich eigentlich nicht gewinnen."

Ulli Rieskamp (Trainer GW Steinbeck/Platz 18)

Auch Rieskamp ist froh, dass "endlich Klarheit herrscht." Der Kampf um den Klassenerhalt wäre bei einer Fortsetzung aus Sicht des Interimstrainers kaum unter regulären Bedingungen abgelaufen: "Sobald ein Fall auftritt und eine Mannschaft in Quarantäne muss, wird der Rhythmus völlig durcheinander gebracht und das Team hat einen klaren Nachteil. Deshalb denke ich, dass ein Abbruch samt Annullierung letztlich die beste und fairste Entscheidung ist - auch wenn es für die Teams, die oben stehen, natürlich sehr ärgerlich ist."

Dirk Sterthaus (Trainer SV Dickenberg/Platz 19)

Ähnlich wie Steinbeck entgeht auch Dickenberg durch die Annulierung einem möglicherweise nervenaufreibenden Kampf um den Klassenerhalt. Für Trainer Sterthaus, der den Berg im Sommer verlassen wird, ist die Situation trotzdem unbefriedigend: "Es extrem schade, dass das Kapitel so endet, ich habe die Jungs seit 5 Monaten nicht mehr gesehen. Wir hätten kurz nach der Unterbrechung einige Spiele gegen Teams auf Augenhöhe gehabt und wollten dort ein anderes Gesicht zeigen. Nun spielt die Mannschaft zwar weiter Kreisliga A, aber es bleibt ein fader Beigeschmack."

Nichtsdestotrotz hält auch Sterthaus den Abbruch für richtig: "Vernünftig betrachtet gab es keine Möglichkeit mehr, die Saison zu retten." Vor wenigen Wochen war der Coach noch optimistischer und hatte mit seinem Team den Saisonendspurt geplant, um den Klassenerhalt zu sichern. Die Corona-Zahlen machten dem Plan einen Strich durch die Rechnung und lassen Sterthaus entsprechend hadernd zurück: "Aus sportlicher Sicht ist es für mich ein total unbefriedigendes Ende."

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