Der nächste, bitte!

Von Alexander Eckrodt

(04.08.20) In Büren haben sie es jetzt aber richtig vor. Nachdem die Kaderplanung eigentlich schon für beendet erklärt worden  war, zauberte der SV Büren kurzerhand noch einen neuen Spieler aus dem Ärmel. Und der hat es in sich. Oliver Winkler verließ am Ende der vergangenen Saison den Westfalenligisten SuS Neuenkirchen und heuert jetzt unter Trainer Marcel Czichowski an. 

"Wir haben gesagt, wenn uns eine Granate vor die Füße fällt, dann müssen wir nochmal handeln", so der Coach. Nach Lennart Richter (TuS Heeven), Niklas Groß (TuS Bersenbrück) und Ilijan Ridic (SSC Dodesheide) ist Winkler schon das vierte externe Großkaliber, das es nach Büren zieht. Wie so oft ist auch bei ihm das hohe Pensum in den oberen Ligen der Grund für seinen Wechsel. "Er hat nach einem neuen Verein geschaut und hat sich dann entschieden, dass er mit seinen Jungs und Kumpels spielen möchte", erklärt Czichowski. 

Erste Minuten schon gespielt

Seine ersten Minuten im Dress vom SV Büren hat der Defensivspieler auch schon hinter sich. "Am Wochenende gegen Neuenkirchen hat er als Gastspieler mitgespielt. Das war auch kein Problem, weil er mit vielen Spielern vorher schon in der Jugend von VFL Osnabrück gespielt hat", sagt der Übungsleiter. Nach der Ausbildung beim VFL zog es den erst 22-jährigen Kicker zum TuS Bersenbrück, von wo es ihn dann schließlich nach Neuenkirchen verschlug. 

Winkler studiert in Kassel und schafft es dadurch natürlich nicht regelmäßig zum Training. Czichowski : "Er versucht, so häufig wie möglich mitzutrainieren. Vielleicht ist er alle 14 Tage beim Spiel dabei. Wenn er nicht hier ist, hält er sich bei einem Oberligisten in Kassel fit. Aber er glaubt, dass er immer mindestens zwei Spiele im Monat schafft." Na, immerhin! Winklers Kollegen haben sich zusätzlich angestrengt, damit der Student zum SV Büren wechselt. "Da gibt es so ein Foto von der A-Jugend in Osnabrück. Da sind Klug und Ridic drauf neben Oliver. Dieses Foto wurde mit in den letzten Wochen und Monaten mehrfach zugesendet", beschreibt der Trainer.

Schulterklopfer erlaubt

Die Verstärkungen in Büren sind also namhaft. Abgänge gibt es wiederum kaum. Nach Platz drei in der vergangenen Saison, gibt es doch jetzt nur ein Ziel,oder? "Ich will die Kirche im Dorf lassen. Wir haben die besten Voraussetzungen geschaffen, die wir schaffen konnten. Was das angeht, können wir uns mit Sicherheit auf die Schulter klopfen. Aber eine Saison ist lang und es gibt viele gute Mannschaften in unserer Liga. Es ist vom Verein her kein Muss, aber ich möchte das natürlich", zeigt sich Czichowski motiviert. 

Die Entscheidung, die Liga nach der Hinrunde zu splitten, findet der SV-Coach allerdings nicht so dolle: "Wir haben für den normalen Verlauf gestimmt und haben uns auch auf die Mammutsaison eigentlich vorbereitet. Wegen Corona sind viele Einnahmen weggebrochen und ich glaube, dass die vielen Spiele dem Verein durchaus geholfen hätten." Die Entscheidung ist jetzt aber anders gefallen. Die nächsten Einnahmen stehen für Büren zumindest wieder vor der Tür. Am 23.08. trifft das Team im Halbfinale des Kreispokals auf den TuS Recke. Wenn die Truppe das Spiel gewinnen sollte, trennt sie nur noch ein Sieg vom Pokaltriumph. Das ist natürlich ambitioniert, aber nach solchen Verstärkungen durchaus denkbar.